Aufbaustufe „Vertiefungskurs“

Phänomenologische Aufstellungsarbeit, Lebens-Integrations-Prozess (LIP nach Nelles) und Beratung mit Dr. Wilfried Nelles und Thomas Geßner

 

Die einjährige Aufbaustufe „Vertiefungskurs“ bietet Absolventinnen und Absolventen der Hauptstufe die Möglichkeit, sich mit etwas Abstand zur eigenen Ausbildungszeit anzuschauen, wie diese Perspektive im persönlichen wie beruflichen Leben gewirkt hat und sich weiter entwickelt. Er umfasst 10 Tage in 3 Kursteilen.

Übersicht

Die Aufbaustufe „Vertiefungskurs“ vertieft und erweitert alle theoretischen und praktischen Aspekte der Arbeit mit phänomenologischer Aufstellungsarbeit, Lebens-Integrations-Prozess (LIP nach Nelles) und Beratung, so dass sich die Teilnehmenden in ihrer beruflichen Praxis weiter entwickeln können, entsprechend einer postgradualen Weiterbildung.

 

Haltung und Theorie

In Haltung und Theorie orientiert sie sich wie die anderen Ausbildungsstufen am Bewusstseinsmodell von Dr. Wilfried Nelles und seiner Anwendung im Lebens-Integrations-Prozess (LIP). Von dort aus werden methodisch alle aus in der eigenen Praxis angewandten Formate der Aufstellungsarbeit reflektiert, supervidiert,und weiter entwickelt. Dies sind in systemischer Perspektive: System-, Symptom-, Organisations- und Supervisionsaufstellungen u.a.m., sowie in existentieller Perspektive: der Lebens-Integrations-Prozess (LIP nach Nelles) und seine Anwendungen, dazu die Arbeit damit in Einzel-, Paar- und Gruppen-Settings sowie im Business-Bereich und in der Beratung.

Zugansvoraussetzung

Die Aufbaustufe  „Vertiefungskurs“ ist offen für Absolventinnen und Absolventen der zweijährigen Hauptstufe bei Geßner Aufstellungen bzw. am Nelles Institut. Geßner Aufstellungen kooperiert mit dem Nelles Institut (Marmagen/Berlin). Den ersten Kursteil wird Dr. Wilfried Nelles (Marmagen/Eifel) leiten, so dass die Teilnehmenden den Begründer des LIP persönlich erleben können (3 Tage im offenen Seminar, 4. Tag nur für Haupstufenabsolventen). Die weiteren Kursteile leitet Thomas Geßner. Das Ganze ist angelegt als eine Art Masterclass. 

Der Inhalt dieser Aufbaustufe geht über die von der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) gemäß ihrer Weiterbildungsrichtlinien geforderten Kriterien hinaus. Diese Kriterien werden bereits von der zweijährigen, von der DGfS anerkannten, Hauptstufe erfüllt. Alle Teilnehmenden der Aufbaustufe erhalten zum Abschluss eine detaillierte Ausbildungsbestätigung.

Veranstaltungsort

Evang. Stadtmission Halle (Saale) e.V., Kleiner und Großer Saal, Weidenplan 4, 06108 Halle (Saale) 

Termine

Kursteil 1 27.08.-30.08.2020 Dr. Wilfried Nelles, die ersten 3 Tage als offenes Seminar

Kursteil 2 18.02.-20.02.2021 Thomas Geßner

Kursteil 3 19.08.-21.08.2021 Thomas Geßner

 

Kurszeiten

Anreisetag 14:00 – 20:00

Mitteltag(e) 10:00 – 18:00

Abreisetag 10:00 – 16:00

Investition

1.200 € Einmalzahlung bei der Anmeldung

1.300 € bei Zahlung in zwei Raten á 650,00 €

Anmeldung

Curriculum der Aufbaustufe „Vertiefungskurs“

Aufstellungsarbeit heißt, miteinander vom Leben selbst zu lernen, so wie es sich gerade vollzieht und in den Aufstellungen erscheint. Neben dem Curriculum geht es dabei um die jeweiligen Themen, Anliegen und Fragen aller Teilnehmenden, also um unsere persönlichen inneren Prozesse.

Ich mache meine Arbeitshaltung und mein Vorgehen beim Aufstellen transparent und nachvollziehbar anhand praktischer Aufstellungsarbeit, verschiedener Übungen und supervidierter Aufstellungen der Teilnehmenden. Ich vertiefe die für mich wesentlichen Einsichten, Methoden und Theorien so, dass die Teilnehmenden ihre beruflichen Erfahrungen damit verbinden und jeweils ihren eigenen Weg mit der Aufstellungsarbeit weiter entwickeln und professionalisieren können.

Die drei Kursteile führen durch das thematische Spektrum dieser Ausbildung und enthalten jeweils aktuelle Ausführungen zur Theorie und Methodik, praktische Übungen, ausführliche Selbsterfahrung mittels Aufstellungen sowie Supervision. Außerdem geben sie den Teilnehmenden die Gelegenheit, einzelne Aspekte ihrer beruflichen Praxis zu demonstrieren und supervidieren zu lassen.

 

1. Kursteil, 27.08.-30.08.2020: Der Lebens-Integrations-Prozess als Initiation in unser Leben und unsere Welt, so wie sie sind.

Dr. Wilfried Nelles, Marmagen (Eifel)

Wilfried Nelles über die von ihm entwickelte Arbeit mit dem Lebens-Integrations-Prozess: „Der LIP beruht auf der Einsicht, dass unser Leben mit allem, was sich darin ereignet hat, völlig alternativlos ist, und dass in diesem Sinne alles „richtig“ ist, wie es ist und wie es war. Zweitens folgt er der Erkenntnis, dass die Vergangenheit – außer in unseren Köpfen – nicht existiert. Die Vergangenheit ist das, was vergangen ist, und wenn es vergangen ist, existiert es nicht mehr. Alles, was existiert, ist jetzt. Die Vergangenheit belastet uns nur in dem Maße, in dem wir (oft unbewusst, z.B. infolge eines Traumas) tief im Innern nicht realisiert haben, dass sie vorbei ist, oder ihr Bedeutung verleihen, weil wir sie nicht loslassen wollen. Daher liegt der gesamte Fokus der Arbeit im Jetzt.“

An den offenen ersten drei Tagen erleben die Teilnehmenden Wilfried Nelles in seiner richtungweisenden Haltung, in seiner Praxis und mit aktuellen theoretischen Einsichten. Am vierten Tag (nur für Teilnehmende des Vertiefungskurses) ist Gelegenheit für Fragen und Reflexion mit ihm, Fallarbeit und allem, was sich zeigen will.

 

2. Kursteil, 18.02.-20.02.2021: Phänomenologische Aufstellungsarbeit als Blick in die individuelle und die kollektive Psyche 

Thomas Geßner

Mit Hilfe von phänomenologisch begleiteten Aufstellungen schauen wir in das Reich der inneren Bilder, welche unser Lebensgefühl und unsere Entscheidungen steuern. Der LIP zeigt dabei etwas über die gegenwärtige psychische Struktur eines Menschen. Wir werden Zeugen, wie sich belastende innere Bilder zeigen und dann entspannen können. 

Außerdem lernen wir mehr über die Zusammenhänge von körperlichen „Trauma“-Reaktionen, ihren innerpsychischen Entsprechungen und dem heilenden Weg unseres Selbst inmitten der bisher notwendigen Überlebensmuster. Kurz: wir lernen, beim Aufstellungen auch auf den Weg der Seele zu schauen, denn dort liegt die machtvollste Ressource überhaupt.

Mit diesen Vorraussetzungen vertiefen die Teilnehmenden ihre Wahrnehmungs- und Handlungskompetenz in der Begleitung unterschiedlichster Aufstellungsformate, immer eng angelehnt an ihre tatsächliche eigene Berufspraxis.

 

3. Kursteil, 19.08.-21.08.2021: Phänomenologische Beratungsarbeit  – wie im Beratungsanliegen die Symptome selbst schon erscheinen, und wie man damit arbeitet.

Thomas Geßner

Schon in der Art und Weise, wie eine Beratung zustande kommt, sowie in der Art und Weise, wie dann das Anliegen vorgetragen wird, erscheint das beklagte Symptom. Es strukturiert die Kommunikation und den Horizont der Beratung. Außerdem geht jedes Anliegen mit uns  als Berater, Therapeutinnen oder Seelsorger in Resonanz und offenbart uns etwas über uns selbst.

Wir schauen diese Wechselbeziehungen oder Resonanzen an und entwickeln auf diese Weise unsere Professionalität weiter. Wir schauen auf uns selbst als das wichtigste „Werkzeug“ in der im weitesten Sinne beratenden Begegnung und geben so unserem inneren Raum Gelegenheit zu wachsen. Außerdem üben wir in unterschiedlichen Beratungskontexten praktisch und unter Supervision.

 

 

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