Ich komme mir vor wie jener blaue Fisch in der Südsee, von dem Sie sicher schon gehört haben. Sein Nachbar fragte ihn morgens, wie er denn heute das Wasser finde. Der blaue Fisch antwortete erschrocken: „Welches Wasser?“ Er trifft damit die Voraussetzungen für meinen Versuch über den Zeitgeist und seine Rolle im Zusammenspiel von Kollektivem und Individuellem. Wir werden das Wasser für kurze Momente verlassen müssen, um ein klein wenig vom uns umgebenden Zeitgeist wahrnehmen zu können.
Blog
„Das Ende der Vielfalt. Corona als psychologische und politische Krise.“ Ein Essay von Malte Nelles
Das Corona-Virus bringt zu Tage, was im Verborgenen wirkt. So wie im persönlichen Leben vieler Menschen innere und zwischenmenschliche Konflikte offenkundig werden, ist auch die Psychologie unseres öffentlichen und politischen Lebens von der Pandemie betroffen. Die Herrschaft der Angst, die Spaltung der Wirklichkeit, in der wir leben, das Fallen in längst vorüber gedachte absolute Kategorien von richtig und falsch, gut und böse, die Spaltung zwischen dem, was wir vorgeben zu sein und unserem tatsächlichen Handeln sind einige der neurotischen Symptome, mit denen das Virus nicht die Körper der Menschen, sondern den öffentlichen Geist befallen hat. Eine psychologische Analyse des Geschehens vermag vielleicht ein wenig von dem ins Bewusstsein zu heben, was in Deutschland in der Auseinandersetzung mit Corona geschieht.
Spiritualität und modernes Bewusstsein
Erwachsene Spiritualität liefert sich unmittelbar dem Leben aus, so wie es sich vollzieht, mit allem, was es gerade verlangt und gibt. Erwachsene Spiritualität lebt in der Hingabe. Dies ist dem modernen Bewusstsein fremd. Es lebt in jugendlichen Konzepten, auch von „Spiritualität“.
Flüchtlinge und Einheimische. Das Menschliche und das Fremde
1. Flüchtlinge sind Menschen. Das kann man sehen, sie gehen aufrecht auf zwei Beinen, sie fühlen, sie denken und sprechen. 2. Flüchtlinge sind Fremde. Sie fühlen, sie denken und sprechen anders als wir. Das sieht man meistens auch. Schauen wir, was diese kleine Unterscheidung von „Menschen, also Wesen wie wir“, und „Fremde, also anders als wir“, vielleicht öffnet, klärt und verständlich macht.
Von der Kunst des paarweisen Zusammenlebens: Fünf Thesen.
I. Über das Zustandekommen eurer Paarbeziehung habt nicht ihr entschieden. Über das Ende werdet ihr ebenfalls nicht entscheiden. II. Wenn du in deiner Paarbeziehung leidest, leidest du an dir selbst. Deinem Partner ergeht es ebenso, nur eben mit sich. III. …