Ausbildungskonzept
Grundannahmen
Das menschliche Leben entfaltet sich aus sich selbst heraus. Es geschieht einfach, wie alles Leben. Es nimmt uns mit, durch alle Lebensstufen hindurch, ohne dass wir es kontrollieren könnten. Seelisches bzw. körperliches Leid scheint zu entstehen, wenn wir – aus welchen Gründen auch immer – dieser Bewegung des Lebens nicht folgen wollen. Sinnvolle Hilfe besteht aus meiner Sicht darin, Rat suchende Menschen darin zu unterstützen, sich ihrer Lebenswirklichkeit weniger entgegenzustemmen und mehr dem anzuvertrauen, was sie ihnen gerade bringt. So kommen sie leichter mit sich selbst in Verbindung, also mit ihrer Lebendigkeit, mit ihrer tatsächlichen Gegenwart und mit ihrer eigenen Kraft.
„Werden, was ich bin“ beschreibt für mich den Horizont phänomenologischer Aufstellungsarbeit. Natürlich hat diese Haltung einen spirituellen Hintergrund – Spiritualität entsteht ganz von selbst, wenn man in einem offenen Raum seinem eigenen Dasein gegenübertritt. Meine Ausbildungen unterstützen Sie darin, den Raum dieser Begegnung für Rat suchende Menschen selber offen halten zu können. Dazu hilft es, im stabilen Kontakt mit sich selber zu sein, dem, was gerade erscheint, folgen zu können und zu wollen sowie ein gründliches Verständnis für die eigenen Methoden und ihre theoretischen Hintergründe zu haben. Diese handwerklichen Grundlagen erleichtern das aus meiner Sicht Wichtigste: Ein stilles und liebevolles Herz gegenüber sich selbst und gegenüber den Rat suchenden Menschen.
Zentrale Perspektiven
a) Die Phänomenologische Haltung: In der Arbeit folge ich dem, was im gegenwärtigen Moment erscheint, ohne es zu bewerten oder verbessern zu wollen. Ich wende mich dem, was gerade erscheint, offen und in Liebe zu und lasse mich davon belehren. Diese Vorgehensweise erfordert (und übt) die präzise Wahrnehmung meiner selbst und meines Gegenübers.
b) Die Aufstellungsarbeit mithilfe der stellvertretenden Wahrnehmung sowie ihre systemischen, individualpsychologischen und spirituellen Hintergründe. Sie macht innere und zwischenmenschliche Bewegungen und Systeme wie ein mehrdimensionaler Spiegel sichtbar und erlebbar. Dadurch setzt sie kraftvolle Impulse für das Zu-sich-selbst-Kommen aller Beteiligten, was ich gleichsetze mit Gesundung.
c) Die Eigenart der verschiedenen Lebensstufen (Mutterleib, Kindheit, Jugend, Erwachsensein, Reife, Alter, Tod) und das vom Leben selbst mitgegebene Ureigene eines jeden Menschen, samt ihren Konsequenzen für die Aufstellungsarbeit. Ich profitiere dabei vom Bewusstseinsmodell nach Wilfried Nelles und seinen Anwendungen in der Aufstellungsarbeit mit dem Lebens-Integrations-Prozess (LIP).
d) Aktuelle Entwicklungen wie etwa meine Theorie zum Umgang mit Verkörperungen und Symbiose in der Aufstellungsarbeit, zur abhängigen Liebe und zum Gewissen, zum Selbst, zum Bewusstsein, zu „Trauma“ und allem, was aus dieser Arbeit heraus neu entsteht.
Lernweg
Die Ausbildung in Aufstellungsarbeit mit einer Gruppe stellt allen Beteiligten einen inneren Raum zur Verfügung, in dem wir gemeinsam vom Leben selber lernen, so wie es sich gerade vollzieht und in der Aufstellungsarbeit erscheint. Anlass und Material dafür sind die Themen, Anliegen und Fragen aller Teilnehmenden, also unsere persönlichen inneren Prozesse, sowie in der Hauptstufe die zur beruflichen Ausübung nötigen inhaltlichen, handwerklichen und theoretischen Hintergründe.
Ich mache meine Arbeitshaltung und mein Vorgehen so transparent und nachvollziehbar wir möglich. Ich zeige die für mich wesentlichen Einsichten und Methoden so, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unmittelbare Erfahrungen damit verbinden und so ihren ganz eigenen Weg mit sich selbst und mit der Aufstellungsarbeit finden können.
Aus- und Weiterbildung in drei Stufen
1. Die Grundstufe über ein Jahr
ist offen für Menschen, die sich im Sinne persönlichen Wachstums bzw. beruflich für die Aufstellungsarbeit interessieren, etwa Therapeuten, Beraterinnen, Seelsorger, Medizinerinnen und Pädagogen ebenso wie Menschen aus anderen Arbeitsfeldern und Lebenskreisen. Interessierte sollen meine Arbeit schon einmal persönlich erlebt haben, bevor sie sich anmelden.
Die Grundstufe macht praxisnah und selbsterfahrungsbezogen in offener Gruppe mit der Basis der Aufstellungsarbeit vertraut, sowohl in systemischer als auch in psychologischer Hinsicht. Sie folgt den jeweils erscheinenden Themen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie unterstützt darin ihre persönliche wie berufliche Entwicklung. Sie kann es ermöglichen, im eigenen Berufsfeld bestimmte Elemente der Aufstellungsarbeit anzuwenden, anerkannt vom LVA Sachsen-Anhalt. Zur professionellen (evtl. hauptberuflichen) Ausübung der Aufstellungsarbeit befähigt sie jedoch nicht. Dazu ist die nachfolgende Hauptstufe gedacht.
Umfang der Grundstufe: 20 Tage in 5 Kursteilen zu je vier Kurstagen, 150 UE a 45′.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen2. Die Hauptstufe über zwei Jahre
wendet sich als das Zentrum meiner Ausbildungskurse an Absolventinnen und Absolventen der Grundstufe bei mir bzw. am Nelles Institut sowie an Therapeuten, Beraterinnen, Seelsorger und in verwandten Arbeitsfeldern Tätige mit vergleichbarer Aufstellungserfahrung (ca. 20 Aufstellungsseminartage bei erfahrenen Kolleginnen oder Kollegen). Sie berührt und lehrt in geschlossener Gruppe alle praktischen, methodischen und theoretischen Aspekte der Aufstellungsarbeit, die aus meiner Sicht zu ihrer beruflichen Ausübung nützlich und erforderlich sind, anerkannt von der DGfS wie vom LVA Sachsen-Anhalt. Dr. Wilfried Nelles und Malte Nelles vom Nelles Institut (Marmagen/Berlin) werden je einen Kurs beisteuern (Siehe Curriculum).
Umfang der Hauptstufe: 36 Tage in 9 Kursteilen zu je vier Tagen, 288 UE.
Nach Abschluss der Hauptstufe können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Vorliegen weiterer Voraussetzungen (siehe Anerkennungskriterien DGfS) ihre Anerkennung als Systemaufsteller bei der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) beantragen. Für diese Anerkennung wären zusätzlich nötig: 5 Tage Aufstellungen in einer Peergroup und 6 Tage Hospitation bei ebenfalls anerkannten Kolleginnen bzw. Kollegen.
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3. Die Supervisionswochenenden
als Vertiefung und Reflexion der eigenen Praxis: Supervision und Fallarbeit mittels Lebens-Integrations-Prozess (LIP nach Nelles) sowie Supervisions- und Organisations-Aufstellungen. Für Menschen, die beruflich mit Menschen arbeiten, etwa in Aufstellungsarbeit und Beratung, Therapie und Seelsorge, Supervision und Coaching, Medizin und Pflege, Schule und Lehre, Justiz und Sozialpädagogik, Handel und Dienstleistung u.a.m.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein offenes Intensivseminar in Form einer Masterclass mit Fortbildungsinhalten zur Anwendung des Lebens-Integrations-Prozesses (LIP nach Nelles) in der Supervision sowie zur Theorie phänomenologischer Psychologie und Aufstellungsarbeit. Vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt (LVA) ebenfalls anerkannt als praktische Vertiefung meines Ausbildungsangebots in phänomenologischer Aufstellungsarbeit, LIP nach Nelles und Beratung. Es gibt eine Fortbildungsbestätigung.
Jeweils über drei Tage gehend können die SWE sowohl zwei oder drei gemeinsam als auch jeweils einzeln gebucht werden.
Ausschreibung der Suspervisionswochenenden in Halle (Saale) und Wien (A)
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